StartseiteAktuellesImpulse / Andachten2003Fruchttragen ist Beziehungssache

Fruchttragen ist Beziehungssache

Dieses Bild vom Weinstock und den Reben schmückt den Eingang eines Gemeindehauses.

Es soll prägend sein für das, was in diesem Gemeindehaus vor sich geht. Die Menschen, die dort aus- und eingehen, sollen etwas davon spüren. Es soll zu einem Bild werden, das ihrem  Leben und ihrem Glauben Sinn gibt.Vor wenigen Tagen hat die Weinlese begonnen. Damit steht dieses Bild im Zabergäu und Leintal vielen Menschen vor Augen. Es ist sicher mit viel Arbeit, Zeit und Kraftanstrengung verbunden. Aber vielleicht kann es gerade bei der Arbeit auch zum helfenden Sinnbild im Alltag werden.Mancher kennt die Bibelstelle auswendig, die auf diesem Bild abgedruckt ist: Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.Hier ist von Frucht die Rede, das ist etwas anderes als Leistung und Erfolg, den wir uns zugute halten, durch den wir uns von anderen abgrenzen. Frucht ist kein Eigenprodukt, Frucht ist Ergebnis des Lebens.

Frucht macht uns aufmerksam auf ein Leben, das aus dem Empfangen lebt, das nicht aus eigenen Möglichkeiten lebt und nur auf sich selbst fixiert ist. Frucht unseres Lebens und Glaubens ist Ergebnis der Liebe Christi. Die Frucht wächst, blüht und reift durch das Ernährtwerden aus den Möglichkeiten Christi. Wo dies geschieht gilt der Stolz nicht mehr „ich stehe auf meine eigenen Fähigkeiten“. Da kann das Selbstvertrauen „ich baue auf mich selbst“ bescheiden werden. Nun kann die Selbstsucht „ was bleibt für mich“ von der Sorge ablassen.

Jesus Christus sagt: In der Verbindung mit mir habt ihr eine gute Bleibe, einen guten Wurzelgrund und einen verlässlichen Standort für ein gelingendes Leben. Verlasst euch darauf.

Damit stellt sich für uns die Frage: Hängen wir am Weinstock Christus oder kleben wir an eigenen Vorstellungen und Wünschen. Hängen wir an Christus oder hängen wir vielmehr von den Erwartungen anderer ab. Hängen wir von Christus ab oder meinen wir, alles hänge an uns.

Durch das Sinnbild und die Worte lädt uns Christus ein: Bleibt in Verbindung mit mir, dann könnt ihr aus meinen Möglichkeiten , aus meiner Liebe leben und Frucht bringen.

Wie es aussieht, ist die Qualität der Früchte des Weinstocks in diesem Jahr sehr gut.Auch die Früchte des Geistes Jesu Christi sind sehr gut und unverzichtbar für unser Zusammenleben. Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.
Dass diese Früchte in Ihrem Leben und Glauben - nicht nur während der Weinlese – zur Reife kommen, damit sie andere genießen können, wünscht Ihnen

Pfr. Alfred Essig, Brackenheim