frisch - fromm - fröhlich - frei

Was Christen vom alten Turnvater Jahn lernen können – mit den vier ffff nach Apostelgeschichte 2, Vers 42 leben

Liebe Leserin und lieber Leser!

Das Pfingstfest steht vor der Tür. Für mich eine Gelegenheit, darüber nachzudenken, was ein christliche Gemeinde bis zum heutigen Tag auszeichnet. Am ersten Pfingstfest – so sagt man – sei die christliche Kirche entstanden. Bis heute versammeln sich Christen in der ganzen Welt in Jesu Namen.

Was ist eigentlich der Grund ihres inneren Zusammenhalts? Von den ersten Christen lesen wir in Apostelgeschichte 2, Vers 42:

Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

Verbinden wir jetzt die vier Prädikate der urchristlichen Gemeinde mit jenen vier Tugenden des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), so ergeben sich für mich vier prägnante Merksätze:

  1. Die Lehre der Apostel macht frisch.
  2. Christliche Gemeinschaft macht fröhlich.
  3. Das Brotbrechen, also die gemeinsame Feier des heiligen Abendmahls, macht und hält fromm.
  4. Das Gebet in geschwisterlicher Gemeinschaft macht frei.

Da sich die Sportwelt seit der Gründung des Turnunterrichts durch Turnvater Jahn im Jahr 1811 kräftig verändert hat, und Fußball die populärste Sportart ist, will ich meine Gedanken am Beispiel eines Tores verdeutlichen.

Das Tornetz ist unser Leben als Christ, das gewissermaßen durch die vier Torpfosten zusammengehalten wird. Jesus Christus selbst ist die tragende Verbindung der Gemeinde.

Fehlt die Lehre der Apostel wird der Glaube inhaltslos, ohne Tiefe, hält sich an Äußerlichkeiten fest und passt sich dem jeweils herrschenden Zeitgeist an.

Fehlt die Gemeinschaft der Christen bleibt die Gemeinde Jesu unsichtbar und diejenigen, die als Christen für sich allein leben wollen, verlieren sich in der Masse der Gesellschaft.

Fehlt das Brotbrechen, dann fehlt die tiefste Verbindung der Gemeinde zu ihrem HERRN der Kirche im heiligen Abendmahl.

Fehlt das Gebet, dann mag es sein, dass man viel über den christlichen Glauben redet, ohne mit Jesus Christus, unserem HERRN selbst zu sprechen.

Wir sehen also: Wie das Tor vier Pfosten braucht, um unter dem oberen Querbalken sicher stehen zu bleiben, so gehören die vier Prädikate der damaligen urchristlichen Gemeinde untrennbar zusammen:

  1. Frisch, wie ein Fisch im glasklaren Quellwasser, der auch bereit ist, gegen den Strom zu schwimmen.
  2. Fromm wie einer, der seinen Glauben im Alltag für andere sichtbar, furchtlos und glaubwürdig lebt.
  3. Fröhlich wie einer, der in beständiger Gemeinschaft mit anderen Christen lebt.
  4. Frei wie einer, der nicht Sklave seiner Arbeit und unstillbaren Bedürfnisse ist, sondern so lebt, wie es in einem Dreizeiler heißt: Der Weg ist offen. Wer hat denn aus der Welt je zu sich selbst gefunden? Nur der ward frei, der sich ans ew’ge Wort gebunden.

Machen wir Jesus Christus zum „Trainer“ für unser Leben, damit wir immer mehr die vier „f“ ausstrahlen können.

Das meint Pfarrer Albrecht Trumpp
(Ev. Kirchengemeinden Zaberfeld-Michelbach)