Früchte

Liebe Leserin, lieber Leser,

Im Konfirmandenunterricht wurde über Pfingsten und den Heiligen Geist gesprochen. Der Pfarrer fragte, ob jemand den Heiligen Geist näher beschreiben kann. Dann meldete sich ein Jugendlicher und sagte: „Der Heilige Geist ist wie der Schnaps. Er ist unsichtbar, aber wer ihn in sich hat, spürt seine Wirkung.“

Aber wie wirkt sich der Heilige Geist in unserem Leben und unserem Glauben aus?

Die Früchte auf dem Bild sollen uns dabei helfen, dies zu erschließen, auch wenn sie nicht so richtig in diese Jahreszeit passen. Paulus benützt Früchte als Sinnbilder für den Heiligen Geist. Er spricht nämlich von den Früchten des Geistes, Früchte, die aus der Kraft des Heiligen Geistes heranreifen, sodass andere sie genießen können und dadurch gestärkt werden. Im Galaterbrief schreibt Paulus: Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.

Welch ein Reichtum von guten Früchten.

Damit wird die Wirkung des unsichtbaren Geistes konkret: Liebe wirkt sich aus, weil sie das Böse nicht anrechnet. Durch die Freude auf dem Geischt eines Menschen kann sich Atmosphäre verändern. Wo Frieden gelebt wird, kann Versöhnung und Neuanfang stattfinden. Wo Geduld das Verhalten bestimmt, kann der lange Atem Menschen wachsen und sich entfalten lassen. Freundlichkeit scheint manchmal eine Selbstverständlichkeit zu sein, aber sie wird dort wahrgenommen, wo sie z.B. die Berufsausübung eines Menschen prägt. So könnte man noch manche Beispiele erwähnen. Jeder und jede von uns mag seine eigenen Erfahrungen hinzufügen.

Aber wie entstehen Früchte des Geistes? Das hat nichts mit Leistung oder Verdienst zu tun. Früchte wachsen durch den Zustrom der Lebenssäfte und Kräfte der Pflanze. So wachsen die Früchte des Geistes aus der vertrauensvollen Verbindung zu Gott. Wir können sie uns nicht verdienen, aber wir können darum bitten und darauf vertrauen, dass Gott uns mit der Kraft seines Geistes erfüllt, damit diese Früchte unser Leben prägen und hineinwirken in unsere Beziehungen, in unseren Beruf, in unsere Gemeinde und dass sie dort von anderen genossen werden können.

Wo dies geschieht, verändern sich Situationen und Verhältnisse, weil Gott mit seiner Absicht und seinem Willen Raum gewinnt.

In diesem Sinne wünsche ich auch nach Pfingsten allen ein fruchtbares Leben aus der Fülle des Geistes Gottes.

Alfred Essig
(Kirchengemeimde Brackenheim)

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