Titel: Visionen





















Ob Sie das auch so sicher sagen würden? Ich gestehe, ich habe so meine Zweifel daran. Aber als Traum wäre das doch ganz nett: Weltmeister im eigenen Land, und wir schauen gemeinsam das Endspiel!
 Darf man denn solche Träume haben? Ist das nicht eine Augen-wischerei, die uns „vernünftigen“, „bodenständigen“ Menschen nur schadet? Und doch, jeder Trainer, jeder Manager und auch jeder Motivationsguru sagt uns:
Du brauchst einen Traum, du brauchst eine Vision. Jeder Betrieb hat mittlerweile seine Vision für die Entwicklung des Betriebes, die Bundesregierung hat Visionen.
Dahinter steckt die Einsicht, dass man sich besser motivieren kann, wenn man weiß, wohin man geht oder wohin man zumindest gehen möchte. Deshalb behalten wir diese Vision: Deutschland wird Fußball Weltmeister, dahin soll die Reise gehen und dafür sollen sich unsere Spieler einsetzen.  Eine Vision gibt meinem Tun einen Sinn. Ich muss nicht jedes Mal neu Fragen, warum trainiere ich heute, oder warum strenge ich mich in der Firma an. Eine Vision bestimmt das Ziel und gibt mir einen Sinn für meine Anstrengungen.
Mir fällt aber auf: Haben wir denn auch eine Vision für unser Leben? Aufstehen, Frühstücken, Arbeiten, Mittagessen, Arbeiten, Vespern, „ums Haus rum schaffe“, Viertele trinken, Schlafen.....
Das Leben plätschert oft so vor sich hin und das einzige Ziel, das sich auf lange Sicht andeutet, ist der Tod. „Sterben müssen sie halt alle“.
Mir genügt das nicht. Mir genügt es nicht, wenn als Vision für mein leben, als Fernziel meiner Lebens-wege das große Nichts steht. Wenn der Tod das Ziel des Lebens ist, dann ist das Ziel und damit der Sinn: „Nichts“ -  Leben ist dann sinnlos.
Ostern zeigt: der Tod ist nicht das letzte. Damit kann der Tod auch nicht die Vision meines Lebens sein. Es gibt also eine Vision für mein Leben. Und damit gibt es auch ein Ziel und einen Sinn.
Das feiern wir an Ostern. Denn Ostern ist das fest, dass einer den Tod überwunden hat. Für diesen Jesus war der Tod buchstäblich nicht das Letzte.
In diesem Sinn wünsche ich uns Visionen für unser Leben, die geprägt sind von der großen Vision unseres Schöpfers.
Und dann geht die große Vision in Erfüllung:
Deutschland wird am 9. Juli 2006 wieder Weltmeister.
Ihr Ulrich Dewitz