StartseiteAktuellesImpulse / Andachten2007Welchen Platz hat das Gebet für Sie in Ihrem Alltag?

Welchen Platz hat das Gebet für Sie in Ihrem Alltag?

Was würden Sie auf diese Frage antworten? Wann haben Sie das letztemal gebetet? Schnell denkt man zurück an Kindertage. Das Abendgebet wird auch heute noch in vielen Familien praktiziert. Kinder können das, was sie am Tag erlebt haben, worüber sie sich gefreut haben, was sie belastet hat, in die Hände einer guten Kraft, die unser Leben hält, geben.
Oder richten Sie auch mal ein Stoßgebet zum Himmel? Wenn alles ausweglos erscheint, die Angst übermächtig wird, dann plötzlich regt sich etwas in unserem Inneren und wir sprechen zu dieser großen Kraftquelle, die über jedem zu begreifenden Kontakt steht. 
Vielleicht erscheint Ihnen das alles sehr suspekt. Alles ist erklärbar, die Welt wird wissenschaftlich, das heißt von außen betrachtet und untersucht. Was kann da schon das Beten bewirken?
In einer aufsehenserregenden Studie versuchte 1988 der amerikanische Kardiologe Randy Byrd, mit wissenschaftlichen Methoden die Frage zu klären, ob Beten hilft. Er organisierte für 393 Patienten seiner Klinik Gebestgruppen. Diese erhielten die Name,  die Diagnose und den Gesundheitszustand der Patienten für die Sie beten sollten. Das verblüffende Ergebnis: Patienten für die gebetet wurde, hatten eine signifikant niedrigere Krankheitsbewertung.
Soll mit dieser wissenschaftlichen Methode, dass nicht Erklärbare doch erklärt werden? Für mich persönlich bedeutet dies viel mehr. Ich glaube, wenn wir mit unserer Liebe und Solidarität unsere von Gott helfende und heilende Energie mobilisieren und für andere beten, dann können Gottes gute Kräfte in besonderer Weise lebendig werden.
Es entstehen stärkende Verbindungen zwischen Menschen und wir selbst verlassen unsere große kleine Welt und können  neue Freiräume entdecken.
Im Alltag der Diakonischen Bezirksstelle stellt das Gebet für und mit KlientInnen, im MitarbeiterInnenkreis aber auch durch Gebetsgruppen, denen wir unsere schwierigen Beratungsschicksale anonymisiert mitteilen können, ein großes Geschenk dar.
Vielleicht hat das Gebet für Sie schon einen festen Platz am Tag oder Sie probieren es einfach mal wieder für sich aus. Sie müssen nicht viele Worte finden, lassen Sie die Stille zu oder beten sie mit vertrauten Worten, wie dem Vaterunser. Im Gebet der einfachen Worte, der Stille und des Hörens auf Gott, kommen wir im Jetzt an und so bietet das Gebet Einhalt den Gedanken die in die Zukunft jagen oder an der Vergangenheit fest hängen.
Matthias Rose, Diakon und Sozialarbeiter