Auferstehung

„Auferstehung" so lautet der Titel dieses Bildes.

Man sieht eine eiserne Kette, die in der Mitte zerbrochen ist.
Ein Lichtstrahl schießt wie eine starke Fontäne nach oben und durchbricht dicke Gesteinsschichten. Im Lichtstrahl erkennt man die Umrisse einer Person.

 

Der Maler stellt etwas dar, was sich eigentlich nicht darstellen lässt.
Er zeigt den Augenblick, in dem der tote Jesus von Nazareth aufersteht -
vom Tod zum Leben.
Er zeigt den Moment, in dem die absolute Grenze durchbrochen wird. Für uns Menschen ist der Tod die absolute Grenze.
Keiner kann sie durchbrechen.
Jeder kommt spätestens hier an seine Grenze.
Eisenkette und Steinmassive versinnbildlichen diese Erfahrung: Hier geht es absolut nicht weiter. Hier ist es aus.

 

Der Maler ist klug. Er ist klug, weil er auf jede Diskussion verzichtet.
Er stellt einfach dar.
Auferstehung lässt sich nicht beweisen.         Aber man kann von ihr erzählen.

Franz Friedrich: Auferstehung 2001 (Acrylmalerei)

Auferstehung ist eine Kraft, die durchbricht - sogar durch unsere Verzweiflung.
Sie übersteigt unsere Kräfte bei weitem.
Und sie ist eine Kraft, über die wir nicht verfügen können, sie widerfährt uns. Von außen kommt sie auf uns zu.
Wer kann sich schon selbst befreien von den Fesseln seines schlechten Gewissens.
Wer kann sich schon selbst durch gutes Zureden wieder gesund machen.
Wer kann Beziehungen, die zerbrochen und unversöhnt sind, wieder selber heil machen.
Über diese Kraft verfügen wir nicht.
Sie gehört Gott allein.
Aber das Wunderbare: Gott schenkt uns diese Kraft,
nicht nur seinem Sohn Jesus von Nazareth, sondern jedem, auch mir.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie es selber erleben.

 

Pfarrer Dieter Kern, Güglingen