An welcher Kreuzung stehen Sie?

Folgende Aussprüche von Veteranen vergangener Kriege erschreckten mich, stellten mich als einzelnen Menschen in einem reichen Land an eine Weltkreuzung. „Wenn in einem ungerechten Krieg eine abgeworfene irrende Bombe eine Mutter und ihr Kind tötet, ist das kein Kollateralschaden sondern Mord.

Wenn in einem ungerechten Krieg ein Kind an Durchfall stirbt, weil eine Bombe das Abwassersystem beschädigt hat, dann ist das nicht >> Zerstörung der feindlichen Infrastruktur << sondern Mord.“

„Wohl denen, die  Frieden stiften, denn sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.“ So sagt es die Bibel uns Christen und Christinnen. Es erfordert jeden Tag Mut für den Frieden einzutreten und ich bin unserer Kirche dankbar, dass sie sich so klar und eindeutig bekennt, zum Frieden und Dialog. Ich bin für das Friedensgebet in meiner Kirchengemeinde vor Ort dankbar, froh über die Menschen mit denen man gemeinsam für den Frieden in der Welt betet, froh über die Menschen die ihre Meinung auf der Straße bekennen.

Frieden erfordert Klarheit und Dialogbereitschaft, Offenheit und Courage. Und Frieden darf nicht verwechselt werden mit Harmonie. Frieden stiften ist unser Auftrag als Christen und Christinnen. Wir dürfen uns einsetzen für Verständigung zwischen arm und reich, stark und schwach, fremd und vertraut, gläubig und ungläubig. Trotz mancher Niederlage werden wir immer wieder den Reichtum des Dialogs erspüren in unserer nahen Welt um uns und auf der ganzen Erde.

Ich denke es sind Kreuzungs-Situationen im Kleinen wie im Großen. Mögen Sie uns innehalten lassen, schauen welche Richtungen es gibt, welche Menschen noch an unserer Kreuzung stehen. Welche Chancen, Offenheit, Bekenntnis zum Gott des Friedens und Versöhnung an unseren Kreuzungen des Lebens haben.  Lassen Sie uns innehalten im Gebet mit Gott und im Gespräch unter Mitmenschen.

Das Zeichen des Kreuzes ist das Zeichen der Christenheit, des Leidens an einer ungerechten Welt und doch vielmehr das Zeichen unserer Befreiung. An welcher Kreuzung stehen Sie heute?

Matthias Rose, Diakon und Sozialarbeiter
Diakonische Bezirksstelle Brackenheim