Bittet, so wird euch gegeben
so steht's geschrieben, so haben wir es schon oft gelesen, und so machen wir uns immer wieder Mut und bitten und bekommen oft doch nicht worum wir bitten. Warum? Bitten wir falsch, oder um das Falsche? Oder haben wir alle Verse der Bergpredigt richtig verstanden - nur diesen nicht? Ich denke, wir müssen zwei Dinge unterscheiden. Wir müssen unterscheiden zwischen dem, was uns Gott versprochen hat und dem, was wir so gerne hätten, und worum wir ihn deshalb auch immer wieder bitten. Denn er hat uns viel versprochen, aber nicht alles.
Gott möchte gebeten sein und wir dürfen mit allem zu ihm kommen, aber er hat bei Weitem nicht versprochen, dass er alle unsere Wünsche erfüllt. Das was er uns versprochen hat, das wird er auch halten, und das wird er uns auch alles geben. Hier gilt: "BITTET, SO WIRD EUCH GEGEBEN!"
Und was hat er uns versprochen? All die vielen Verheißungen im Alten und Neuen Testament, die Seligpreisungen z.B. zu Beginn der Bergpredigt. Wenn man sich einmal die Mühe macht, sich alle Verheißungen durch den Kopf gehen zu lassen, die einem gerade so einfallen – oftmals auch die Denksprüche bei Konfirmationen -, dann wird man feststellen, dass die Verheißungen der Bibel immer wieder um das Gleiche kreisen: „So spricht der HERR, der dich geschaffen hat und dich gemacht hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Oder: „Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer!“ Oder: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Gott verheißt uns seine Nähe, seinen Beistand, seine Liebe und Gnade. Vergebung für all unsere Schuld und er verheißt uns das ewige Leben. Das alles hat er uns versprochen, und das wird er uns auch geben; aber er wird uns nicht alles geben worum wir ihn immer und immer wieder bitten. - Bitten wir ihn eigentlich noch um das, was er uns verheißen hat? Das sollten wir tun, denn vergessen wir nicht: "Bittet, so wird Euch gegeben!"
Marcus Götz