Warum denn gerade auf den Petrus?
Matthäus 16, 18: „Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen!“ Um Gottes willen – warum denn gerade auf den Petrus die Gemeinde bauen? Ja, ganz richtig! Es ist Gottes Wille, auf den Petrus die Gemeinde zu bauen – es ist sozusagen sein Wille: auf Petrus bauen! Und dieser Petrus war doch immer so vorlaut und vorschnell. Er hielt sich immer selbst für den Größten und glaubte, er würde nie einen Fehler machen. Er hat gemeint, er sei besser als die andern, und am Ende hat er dann so jämmerlich versagt. Und auf diesen baut Jesus seine Gemeinde.
Hätte er sich da nicht lieber einen andern oder auch ein paar andere ausgesucht, z.B. solche wie uns? Liebe Leserinnen und Leser, er hat sich den Petrus ausgesucht, weil es gibt keine anderen! Damals wie heute!
Der Petrus hat ihn nur deshalb verleugnen können, weil er bis zum Schluss dabei geblieben ist. Wo waren die anderen Jünger bei der Verleugnung? Sie sind abgehauen, sie haben ihn mit den Füßen verleugnet. Und wir? Wie oft fehlt uns der Mut, als Christen hinzustehen und zu sagen: „SO NICHT!“ Wie oft stehen wir für unseren Herrn ein und sind seine Zeugen? Wie oft sagen wir denn: „Ja, wir gehören auch zu ihm!“? Petrus hat ihn drei Mal verleugnet, und wie oft wir? Auch drei Mal? Oder sieben Mal oder siebzig Mal sieben Mal? – Ganz gleich wie oft: er baut auch auf uns – nach wie vor!
Er hat sich den Petrus ausgesucht, und er sucht sich auch uns immer wieder aus. Wir haben keine Konkurrenz – es gibt keine andern! Bei Gott zählt nicht, wie oft wir versagen, bei Gott zählt, wie wir zu ihm stehen (Johannes 21, 15 – 17). Gott sieht nicht auf das in unserem Leben, was daneben geht – so sehr er in dem allem auch mit uns mitleidet: er sieht auf die Liebe, die wir zu ihm haben. Und wenn wir ihn lieben, dann kann er uns brauchen – trotz allem was dagegen spricht. Also: sprechen wir nicht auch immer dagegen! Er kann und will uns brauchen – lassen wir uns doch gebrauchen! Im Dienst des Höchsten zu stehen ist schließlich nicht das Schlechteste!